Geschichte des RSV Germania 1923 Unterschleichach e.V. 1923 hoben 29 Unterschleichacher Bürger den RV Germania 1923 aus der Taufe. Erster Vorsitzender des Radfahrvereins wurde Ludwig Königer. Die Patenschaft für den neuen Verein im Steigerwald übernahm der Veloclub Haßfurt, den es heute nicht mehr gibt. Die Radfahrer waren eifrig unterwegs, wovon noch heute Einladungen und Organisationsunterlagen zeugen, so gab es beispielsweise Wanderfahrten.
1934 wurde der RV Germania stillgelegt, Gleichschaltung und Weltkrieg gingen auch an Unterschleichach nicht spurlos vorbei. Als die Kriegswirren einigermaßen überstanden waren, erinnerten sich die Unterschleichacher 1950 ihrer Liebe zum Rad fahren, der RV wurde wiederbelebt und Josef Karg übernahm die Vorstandschaft.
Dorthin ging es natürlich auch auf zwei Rädern, Transportfahrzeuge wie heute wären undenkbar gewesen. Die Fahrt wurde durch Gesang verschönert, es gab sogar ein Deutsches Radfahrer-Liederbuch. Das Interesse am Radfahren schwand jedoch im Zuge der Industrialisierung und so fiel der RV Germania ab 1970 erneut in einen Dornröschenschlaf. Als 1981 auch in Unterschleichach das Interesse am Fußball so groß wurde, dass über die Bildung einer aktiven Mannschaft nachgedacht wurde, erinnerten sich die Verantwortlichen an den schlummernden RV.
Auch kurz nach der erneuten Wiedergründung feierte der RSV wieder Jubiläum, im Jahre 1983 stand das 60-jährige Gründungsfest auf dem Programm.
Neuerungen überall im Jahre 1984, denn in diesem Sommer fand im alten Schulhof auch das erste Weinfest statt. Ein Jahr später fiel der Startschuss für den Bau des neuen Sportplatzes am Dorfrand neben der damaligen Raiffeisenhalle. Völlig in Eigenleistung stampften die Unterschleichacher den Platz aus dem Boden und bereits nach einem Jahr, 1986, konnte die Platzweihe gefeiert werden. So stand zum 65-jährigen Gründungsjubiläum 1988 ein ordentliches Sportgelände zur Verfügung, erstmals erlebte Unterschleichach einen Gymnastiktreff und auch das Oberaurach-Radrennen wurde aus der Taufe gehoben.
Viele noch gut in Erinnerung ist das Jahr 1992. Der RSV Unterschleichach wurde Meister der C-Klasse und der Aufstieg wurde Tage lang intensiv gefeiert. Zwar spielte der RSV nur eine Saison lang in der B-Klasse, doch die Meisterschaftsfeier ist mittlerweile legendär. Jahre lang liefen die Planungen für ein Sportheim oder ein Betriebsgebäude, eben eine Heimat für den RSV. Die verschiedensten Konzepte wurden diskutiert, verworfen, wieder überlegt und schließlich war gemeinsam mit der Gemeinde und Dank der Dorferneuerung die Idee der Radsporthalle geboren. Ein ehrgeiziges Projekt, für das Vorsitzender Franz Klein und seine Mitstreiter 1993 den Startschuss gaben. 1,3 Millionen Mark sollte das Gebäude kosten - eine Herausforderung, die nur geschultert werden konnte, weil viele fleißige Helfer Tausende von Stunden unentgeltlich arbeiteten. Es gab Männer in Unterschleichach, die zwei Jahre lang fast jede freie Minute auf der Baustelle verbrachten. 1995 war es geschafft: An Stelle der alten Raiffeisenhalle stand die neue Radsporthalle, verbunden mit dem Feuerwehrgerätehaus, die Einweihung wurde würdig zwei Wochen lang gefeiert mit dem ganzen Programm des RSV: Pokalturnier der Fußballer, Gymnastiktreff, Festzug, Corsofahren und dem ersten Volksradfahren. Die Verantwortung für den gewachsenen Verein und die neue Sportstätte übernahm 1996 Vorsitzender Günter Huttner. Er sprühte vor Ideen, die Halle mit Leben zu erfüllen.
Zu einem solchen Sportgelände gehört natürlich auch ein ordentlicher Parkplatz, den die Mitglieder wiederum in Eigenleistung 1997 anlegten. So präsentierte sich zum 75-jährigen Bestehen im Jahre 1998 ein Verein mit einer vorbildlichen Anlage und einem sportlichen Leben wie nie zuvor.
Der RSV hat sich zum zentralen Verein Unterschleichachs entwickelt, deshalb war es keine Frage, sich am „Sieben-Brücken-Fest“ zu beteiligen, das die Dorfgemeinschaft 2001 zugunsten der Kapellen-Sanierung beging. Eigens für dieses Fest stampfte die Tanzabteilung eine Volkstanzgruppe aus dem Boden. Im letzten Jahr stand erneut ein Vorstandswechsel ins Haus. Günter Huttner hatte enorm viel Engagement und Herzblut in den Verein investiert, trat aus privaten Gründen jedoch nicht mehr zur Wiederwahl an. Unter seiner ideenreichen Vorstandschaft wurde der RSV zu einem Breitensportverein, der keinen Vergleich zu scheuen braucht. Die Verantwortung für die mittlerweile fast 300 Mitglieder und die Sportanlagen übernahm Klaus Arnhold, als langjähriges Vorstandsmitglied und Abteilungsleiter bestens vertraut mit dem Verein und ebenfalls mit Leib und Seele RSV-ler.Heute, 80 Jahre nach der Gründung des Radfahrvereins Germania hat unser Verein sieben Abteilungen:
Dazu kommt eine Art Faschingsabteilung, die am 11.11. und bei den Faschingsbällen Aufführungen inszeniert und sich seit Jahren mit Wagen und Fußgruppen an den Faschingszügen in Trossenfurt und Neuschleichach beteiligt. Ein solches Angebot an Breitensport, der Unterhalt und die Pflege der Halle bedeuten natürlich auch viel Arbeit. Der RSV ist stolz darauf, dass auch der wirtschaftliche Geschäftsbetrieb des Vereins ausschließlich ehrenamtlich organisiert ist. Beim RSV werden weder Fußballer, noch Übungsleiterinnen, Hausmeister, Putzfrauen oder Bedienungen bezahlt. Jeder erwirtschaftete Euro fließt in den Sport und in die Abfinanzierung der Radsporthalle. Der RSV dankt daher allen ehrenamtlich Engagierten im Verein auf das Herzlichste. |